Texte zum Stichwort ‘Pariser Kommune’

Veranstaltungen im Mai, an denen wir mit Büchertischen beteiligt sind

Mai 2022

Wir freuen uns, dass wir in der Kalenderwoche 21 die Möglichkeit haben, mit Büchertischen bei interessanten Veranstaltungen präsent zu sein:

Buchcover

Dienstag, 24. Mai 2022 – 19 Uhr, Veranstaltungsort: Hotel Silber, Dorotheenstr. 10, 70173 Stuttgart

  • “Ignorierte KZ-Opfer”vom Schicksal und Umgang mit den KZ-Opfern „Asoziale“, „Berufsverbrecher“, „Sicherungsverwahrte“ und „forensische Patienten“. Mit Prof. Frank Nonnenmacher, der aus seinem Buch “Du hattest es besser als ich” liest. Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung u.a. statt. Das Buch von Prof. Nonnenmacher können Sie auch gern bei uns bestellen. Es kostet 19,80 EUR (zuzügl. evt. Versand).

Donnerstag, 26.Mai 2022 – 11 Uhr, Veranstaltungsort: Theaterhaus Stuttgart, Siemensstr. 11, Saal T 2, 70469 Stuttgart (Nähe Pragsattel)                                                                                                                                                                       Friedensgala_260522

  • “Friedensgala”. Den Stuttgarter Friedenspreis für 2020 und 2021 erhalten Julian Assange und Maryia Kalesnikava. Coronabedingt kann die Verleihung für die Jahre 2020 und 2021 erst jetzt stattfinden. Bitte rechtzeitig direkt beim Theaterhaus Karten besorgen!

Samstag, 28. Mai 2022 – 19:30 Uhr, Veranstaltungsort: Arbeiterbildungszentrum Süd, Bruckwiesenweg 10, 70327 Stuttgart-Untertürkheim – Eintritt 10,-/7,- EUR

Sonntag, 29. Mai 2022 – 14 Uhr, Veranstaltungsort: Württembergischer Kunstverein (am Schloßplatz, Stuttgart-Mitte)

  • Sommerfest der AnStifter und des Württembergischen Kunstvereins. Mit Musik, Literatur, Film, Gesprächen und mehr!Bei schönem Wetter auch auf der Freifläche!

Übrigens, unser nächster Stadtspaziergang findet am 04. Juni 2022 – 15 Uhr statt und führt auf den Spuren jüdischer „Displaced Persons“ in den Stuttgarter Westen. Bitte melden Sie sich rechtzeitig an, wenn Sie teilnehmen möchten                (Tel. 0711 24 62 38, E-Mail: kontakt@buch-plakat.de). Teilnahmegebühr: 10,- EUR/Person (es gibt zwei Freikarten für Inhaber/-innen der BonusCard+Kultur)

150 Jahre Pariser Commune

April 2021

Ganz aktuell: Die Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg und der DGB Stadtverband Stuttgart zeigen im Willi-Bleicher-Haus (Bambussalon) bis zum 31.07.2021 eine Ausstellung zur Pariser Commune, die kostenlos und mit Abstand während der Öffnungszeiten des Willi-Bleicher-Hauses besichtigt werden kann oder online: https://bw.rosalux.de/fileadmin/ls_bw/dokumente/Ausstellung_150_Jahre_Pariser_Commune.pdf

Am 18. März 1871 wurde in Paris die Commune ausgerufen, ein Meilenstein der demokratischne Bewegung. Die Pariser Commune war die erste Arbeiterregierung überhaupt. Möglich war dies geworden, weil in Frankreich damals ein Machtvakuum herrschte: der Deutsch-Französische Krieg war noch nicht durch einen Friedensschluss beendet, lediglich ein Waffenstillstand war vereinbart worden. Seit Anfang Oktober 1870 wurde immer nachdrücklicher die Forderung nach Errichtung einer Commune laut. Die Massen erhofften sich durch die Commune eine deutliche Verbesserung ihrer sozialen Lage und das Ende der Bedrohung durch die preußisch-deutschen Truppen. Zunächst gelingt es dem französischen Präsidenten Trochu sich an der Macht zu halten, wenn auch z. T. mit unlauteren Mitteln. Bis Ende Januar 1871 starben in Paris über 32.000 Einwohner*innen auf Grund der miserablen Versorgungslage. Anfang Februar erschien an den Litfasssäulen ein rotes Plakat, dessen letzte Forderung lautete:

Allgemeine Requisition, unentgeltliche Lebensmittelverteilung, Massenangriff! Das Urteil über die Strategie und Verwaltung vom 4. September, Erbe des Kaiserreiches, ist gefällt. Platz dem Volk! Platz der Commune!“

Die Stimmung wurde durch die Preußisch-deutschen Truppen Anfang März angeheizt, die mit 30.000 Soldaten die Champs-Elysées in siegerposse entlang marschierten. Die Notlage der einfachen leute verschärfte sich durch die von der Regierung verfügte Aufhebung der Mietstundung und durch die Einstellung der Besoldung der Nationalgarde. Die Mehrheit der Nationalgarde setzte die Wahl eines Zentralkomitees durch, aus dem sich rasch das Führungsorgan der Linken entwickelte. Der Versuch der Armee, die Kanonen der Nationalgarde am 18. März 1871 im Schutz der Dunkelheit zu stehlen, scheiterte an der Wachsamkeit der Bevölkerung.

Militärische Bekleidungen der Communarden*innen
Quelle: Wikipedia

Die Commune führte eine ganze Reihe wichtiger Neuerungen ein. Darunter

  • Die Commune vollzog die Trennung von Staat und Kirche
  • machte die Schulen für Kinder aller Schichten zugänglich
  • verkürzte die Arbeitszeit von 16 auf 10 Stunden
  • stellte leerstehende Gebäude Obadchlosen zur Verfügung
  • gab den Frauen das Recht auf Arbeit und auf gleichen Lohn
  • Verbot der Nachtarbeit für Bäckergesellen
  • Verbot von Geldstrafen und Lohnabzügen

Auch im Ausland wurde die Ereignisse um die Commune aufmerksam zur Kenntnis genommen. So kam es u.a. im April 1871 zu einer Solidaritätskundgebung Londoner Arbeiter im Hyde Park. Natürlich blieb auch die Gegenseite nicht untätig. Bereits wenige Tage nach Proklamation der Commune wurde in Versailles eine Armee zur Bekämpfung der Communarden aufgestellt. Auch von Preußen freigelassene französische Kriegsgefangene wurden hier als Soldaten eingesetzt. Anfang April begann der blutige Zug der Versailler gegen die Commune.  Es gelang ihnen, die Verbindungswege zwischen Paris und der Provinz, die für die Versorgung der Hauptstadt wichtig war, zu kappen. Auch wenn die Communarden viele militärische Auseinandersetzungen gewinnen konnten, blieben am Ende die Versailler, nicht zuletzt durch die ausländische Unterstützung, die Sieger. Bereits nach wenigen Wochen kam das Ende der ersten Arbeiterrepublik: am 28. Mai 1871 wurde die Commune militärisch niedergeschlagen und die letzten 160 Communarden an der Mauer des Friedhofs ‚Père Lachaise‘ erschossen.

Doch der Gedanke einer demokratischen und sozialen Republik ließ sich nicht mehr aus der Welt schaffen. Ihr folgten nach dem ersten Weltkrieg zahlreiche Versuche, eine Räterepublik aufzubauen.

Sie finden bei uns auch Literatur über die die Pariser Commune: (mehr …)