„S‘ ist ein übles Land hier“ – Oder?
In den Jahren 1904 bis 1908 fand in Afrika ein grausamer deutscher Kolonialkrieg statt, der mit dem Völkermord an den Hereros und Namas endete. Drei Jahrzehnte bevor die nationalsozialistische Völkermordmaschinerie anlief, übten sich deutsche Soldaten im Genozid. Rund 100.000 Namibier wurden damals von deutschen Kolonialtruppen ermordet.
Generalleutnant Lothar von Trotha, der eine zeitlang den Oberbefehl über die deutschen Truppen im heutigen Namibia hatte, sagte unmissverständlich:
„Ich kenne genügend Stämme in Afrika. Sie gleichen sich alle in dem Gedankengang, dass sie nur mit Gewalt weichen. Diese Gewalt mit krassem Terrorismus und selbst mit Grausamkeit auszuüben, war und ist meine Politik. Ich vernichte die aufständischen Stämme in Strömen von Blut und in Strömen von Geld.“
Im Gegensatz zur bundesdeutschen Regierung hat sich die Familie von Trotha später bei den Nachfahren der Opfer entschuldigt.
Anhand von Zeitzeugenberichten und literarischen Texten wollen wir dieses (fast) vergessene dunkle Kapitel unserer deutschen Geschichte in Erinnerung rufen. Die Texte spricht Barbara Stoll. Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung Baden-Württemberg statt.
Termin: Samstag, 03.02.2018, 15 Uhr. Ort: Bischof-Moser-Haus, Wagnerstr. 45, 70182 Stuttgart (Bohnenviertel) – der Eintritt ist frei.
Stichwort(e): Herero, Namas, Namibia, Völkermord