Texte zum Stichwort ‘Völkermord’

„S‘ ist ein übles Land hier“ – Oder?

Januar 2018

Holzschnitzarbeit Namibia
c: Bildagentur Panthermedia/
Beate Glinkemann

In den Jahren 1904 bis 1908 fand in Afrika ein grausamer deutscher Kolonialkrieg statt, der mit dem Völkermord an den Hereros und Namas endete. Drei Jahrzehnte bevor die nationalsozialistische Völkermordmaschinerie anlief, übten sich deutsche Soldaten im Genozid. Rund 100.000 Namibier wurden damals von deutschen Kolonialtruppen ermordet.

Generalleutnant Lothar von Trotha, der eine zeitlang den Oberbefehl über die deutschen Truppen im heutigen Namibia hatte, sagte unmissverständlich:

„Ich kenne genügend Stämme in Afrika. Sie gleichen sich alle in dem Gedankengang, dass sie nur mit Gewalt weichen. Diese Gewalt mit krassem Terrorismus und selbst mit Grausamkeit auszuüben, war und ist meine Politik. Ich vernichte die aufständischen Stämme in Strömen von Blut und in Strömen von Geld.“

Im Gegensatz zur bundesdeutschen Regierung hat sich die Familie von Trotha später bei den Nachfahren der Opfer entschuldigt.

Anhand von Zeitzeugenberichten und literarischen Texten wollen wir dieses (fast) vergessene dunkle Kapitel unserer deutschen Geschichte in Erinnerung rufen. Die Texte spricht Barbara Stoll. Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung Baden-Württemberg statt.

Termin: Samstag, 03.02.2018, 15 Uhr. Ort: Bischof-Moser-Haus, Wagnerstr. 45, 70182 Stuttgart (Bohnenviertel) – der Eintritt ist frei.

Erinnern statt vergessen: So untröstlich wie mein Land – Armenien

Juni 2015

Eine Veranstaltung zum 100. Jahrestags des Völkermords an den Armeniern.

Der Genozid an der armenischen Bevölkerung nahm 1915 seinen traurigen Auftakt. Anders als der Holocaust ist dieses schreckliche Ereignis aber im allgemeinen Bewusstsein nicht präsent. Noch weniger wird die Rolle des Deutschen Reiches dabei thematisiert. Das Leugnen des Völkermordes an den Armeniern durch den türkischen Staat fördert das Vergessen dieses Verbrechens.

Genozid-Memorial in Jerewan (c: PantherMedia)

Völkermord bedeutet aber auch stets die Vernichtung der betroffenen Kultur. Der damit verbundene kulturelle Aderlass ist gerade im Fall der armenischen Kultur, die auf eine jahrehunderte alte Tradition zurückblicken konnte, ist bis heute nicht wieder aufgearbeitet worden . Auch das moderne Armenien wird kaum wahrgenommen.

Diese Veranstaltung will dem entgegen wirken. Zeitzeugenberichte, kurze historische Erläuterungen und vor allem Auszüge aus Werken armenischer Schriftsteller aus unterschiedlichen Epochen werden sich abwechseln.

Die Zitate und literarischen Texte spricht Barbara Stoll, Jerry Willingham untermalt die Veranstaltung musikalisch.

Diese Veranstaltung wird von der Landeshaupstadt Stuttgart gefördert.

Termin: Samstag, 13. Juni 2015

Beginn: 15:00 Uhr

Ort: Weinstube „Basta“, Wagnerstr. 39, 70182 Stuttgart (Bohnenviertel)

Veranstalter: Buch & Plakat – Antiquariat, Werastr. 49, 70190 Stuttgart

Kontakt: Telefon: (0711) 24 62 38, Email: kontakt@buch-plakat.de

Sonstiges: Anmeldung erwünscht, jedoch nicht zwingend (bitte bei Buch & Plakat anmelden). Der Eintritt ist frei, eventueller Verzehr im „Basta“ muss jedoch selbst übernommen werden. Falls Sie nach der Veranstaltung im „Basta“ essen möchten, empfiehlt sich eine Tischreservierung (Telefon 0711 24 02 28).

Eine Literaturauswahl mit Büchern zum Thema „Völkermord an den Armeniern“ und mit Titeln armenischer Schriftsteller/-innen finden Sie hier. Gerne können Sie einen oder mehrere Titel bei uns bestellen (bei Versand zuzügl. Versandkosten 1,80 EUR bzw 4,80 EUR Paket – Inland). Literatur