Texte zum Stichwort ‘Betty Rosenfeld’

Betty Rosenfeld statt Bismarck

Juli 2022

Buchcover

Wir haben in Stuttgart eine Bismarckstraße und einen Bismarckplatz. Das ist etwas zuviel Ehre für einen so konservativen Politiker. Was jedoch fehlt, ist ein Platz zu Ehren von Betty Rosenfeld, die als einzige Stuttgarterin im Spanischen Bürgerkrieg auf der Seite der Republik kämpfte. Die Initiative „Ein Platz für Betty Rosenfeld“ möchte dies ändern.

Betty Rosenfeld ist in Stuttgart-West aufgewachsen. Sie lebte mit ihrer jüdisch-liberalen Familie in der Breitscheidstraße, sie besuchte das Königin-Olga-Stift und wurde am Katharinenhospital zur Krankenschwester ausgebildet.

Die politische Entwicklung in der Weimarer Republik ließ sie bald aktiv gegen die Nazis werden. Doch als Jüdin und Kommunistin sah sie sich in den dreißiger Jahren zweifach zur Flucht nach Palästina gezwungen. Aber bald war sie die einzige Frau aus Stuttgart, die sich in Spanien den Internationalen Brigaden anschloss, um dort für die Freiheit und gegen die Faschisten zu kämpfen. Ihr Lebensweg endete nach einer jahrelangen Odyssee durch französische Internierungs-Lager in Auschwitz.

Die Erinnerung an Betty Rosenfeld, an ein beispielhaftes Leben für die Freiheit und soziale Gerechtigkeit darf jedoch nicht verschüttet bleiben. Daher soll ein Platz oder eine Straße im Stuttgarter Westen an sie erinnern. Etwa der Bismarck-Platz: Dieser müßte nicht länger für einen autoritären preußischen Politiker stehen, der alles andere als ein Demokrat war, dessen aggressive Außenpolitik drei Kriege vorbereitete und der mit den Sozialistengesetzen die SPD verboten hat. Hingegen würde dem bald erneuerten Platz besser eine mutige Demokratin aus dem Westen selbst, die ihr Leben im Engagement für internationale Solidarität und Freundschaft verloren hat, zu Gesicht stehen.

Am Samstag,  23. Juli 2022 um 17.00 Uhr liest Susanne Heydenreich vom Theater der Altstadt anlässlich der Kundgebung zur Umbenennung des heutigen Bismarckplatzes aus der Biographie „Betty Rosenfeld – Zwischen Davidstern und roter Fahne“. Der Eintritt ist frei, für musikalische Begleitung ist gesorgt. Die Lesung findet statt auf dem Betty-Rosenfeld-Platz  (demnächst vielleicht „einst Bismarckplatz“) im Stuttgarter Westen. Hier der Flyer zur Veranstaltung: Flyer Betty Rosenfeld und Bismarckplatz[6058]

Kontakt
Initiative «Ein Platz für Betty Rosenfeld»
c/o Klaus Kunkel, Die AnStifter
Werastr 10, 70182 Stuttgart

Die interassante und ausführliche Biografie über Betty Rosenfeld kann bei uns bestellt werden. Sie kostet 39,80 zuzügl. eventueller Versandkosten.

Buchcover

Uhl, Michael: Betty Rosenfeld. Zwischen Davidstern und roter Fahne. Biographie. 1. Aufl., Schmetterling Verlag Stuttgart, 2022. 8°, Hardcover, verlagsfrisches Exemplar, 672 S. mit zahlreichen, teils farbigen Abbildungen, Best. Nr. 48939, Preis: 39,80 EUR

Neuerscheinung: Betty Rosenfeld. Zwischen Davidstern und roter Fahne (eine Biografie)

Dezember 2021

Buchcover

Endlich ist es soweit: im Schmetterling Verlag erschien anfang Januar die gut recherchierte Biografie über Betty Rosenfeld, die als einzige Frau aus Stuttgart neben der berühmteren Fotografin Gerda Taro ihr Leben für die Spanische Republik riskierte. Der Autor, Dr. Michael Uhl, arbeitete seit 2017 in Vollzeit an dieser Biografie und unternahm zahlreiche Forschungsreisen, die ihn nach Frankreich, Spanien, Israel und in die USA führten. Finanziert wurde die Biografie u.a. durch das „Betty-Rosenfeld-Projekt“ der Anstifter e.V. Nun ist ein umfassendes Buch entstanden.

Michael Uhl: Betty Rosenfeld. Zwischen Davidstern und roter Fahne. Schmetterling Verlag 2022, Hardcover, 704 S. mit zahlreichen, teils farbigen Abbildungen. Preis: 39,80 EUR

„Betty Rosenfeld, am 23. März 1907 in Stuttgart geboren und 1942 in Auschwitz ermordet) wuchs im Stuttgarter Westen in einem liberal-jüdischen Elternhaus auf. Schon in ihrer Jugend, die sie beim „Deutsch-jüdischen Wanderbund Kameraden“ und bei der „Demokratischen Jugend“ verbringt, ist sie beseelt von hohen Idealen. Als Jugendliche verehrt sie Walter Rathenau. An der „Marxistischen Abendschule“ in Stuttgart besuchte sie den Unterricht von Friedrich Wolf und Kurt Hager. …. Sie wanderte nach Palästina aus, wo sie den antifaschistischen Impuls und die GesinnungsgenossInnen, mit denen sie für „die Sache“ kämpfte, vermisste.

Bald wird sie neben der Fotoreporterin Gerda Taro die einzige Frau aus Stuttgart sein, die ihr leben für die Zweite spanische Republik riskierte. Nach ihrem Freiwilligeneinsatz beim Sanitätsdienst der Internationalen Brigaden beginnt eine mehrjährige Odyssee als unerwünschter Flüchtling durch Frankreich, die am Ende auf ihre Auslieferung, Deportation und Ermordung hinausläuft.“ (Verlagstext gekürzt)

Gerne können Sie dieses wichtige und spannende Buch bei uns bestellen. Wir senden es Ihnen gerne auf Rechnung zu (zuzügl. den bekannten Versandkosten).