Schriftsteller mit spitzer Feder: Oscar Wilde und George Bernard Shaw
Oktober 2020Gleich zwei Autoren mit spitzer Zunge oder besser, mit spitzer Feder, haben im November einen runden Todestag: Oscar Wilde verstarb vor 120 Jahren am 30.11.1900 in Paris mit nur 46 Jahren. Oscar Wilde war einer der beliebtesten und zugleich umstrittensten Schriftsteller des viktorianischen Englands, was weniger mit seinen Werken zu tun hatte als vielmehr mit seiner Homosexualität, wegen der er auch zu Zuchthaus mit harter Zwangsarbeit verurteilt wurde. Dies ruinierte seine Gesundheit und Wilde starb mit nur 46 Jahren verarmt in Paris, wohin er nach seiner Entlassung aus dem Zuchthaus übersiedelte. Er schrieb Theaterstücke, Märchen (darunter „Das Gespenst von Canterville), Gedichte und Romane.
George Bernard Shaw verstarb am 02.11.1950, also vor 70 Jahren. Er erreichte das stattliche Alter von 94 Jahren und war ein Multitalent: er war Schriftsteller, Dramatiker, Politiker, Pazifist, Musikkritiker. 1925 erhielt er den Nobelpreis für Literatur, 1939 einen Oscar für ein Drehbuch. Er war ein scharfer Kritiker von Militarismus und Nationalismus. Eines seiner bekannten Zitate lautete: „Es gehört zum Wesen des Krieges, daß seine wirklichen Gründe und Ziele nicht dem entsprechen, was als casus belli proklamiert wird.“ Aus seiner Komödie „Pygmalion“ wurde eines der erfolgreichsten Musicals, nämlich „My Fair Lady“. Shaw war aus Überzeugung Vegetarier, denn Tiere waren seine Freunde und er „esse seine Freunde nicht“.
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